Bis 2050 strebt Niedersachsen eine zu 100% erneuerbare Energieversorgung an, wobei Solarenergie mehr als 20% des Gesamtbedarfs decken könnte. Ziel ist dabei, bis 2035 eine installierte PV-Leistung von 65 GW zu erreichen. Doch wie ermittelt man eigentlich das Potential für PV-Anlagen in einem ganzen Bundesland? Dr. Dennis Bredemeier zeigte im Rahmen der Ringvorlesung Antworten.
Das Team vom ISFH – Institut für Solarenergieforschung Hameln hat mittels eines digitalen 3D-Stadtmodells eine niedersachsenweite Berechnung der solaren Einstrahlung auf Dächern und Fassaden vorgenommen. Durch einen eigens entwickelten Algorithmus konnten dabei auch weitere Faktoren wie die Ausrichtung der PV-Module optimiert werden.
Das Ergebnis: Das PV-Potential auf Niedersachsens Dächern liegt bei 45,7 GWp, wenn man nur die gut ausgerichteten Dächer mit einem Potential für mehr als 700 Volllaststunden berücksichtigt. Um dieses Potential weiter zu erhöhen, könnten nachrangige Standorte sowie Freiflächen genutzt werden. Eine weitere Möglichkeit ist natürlich die Optimierung des Wirkungsgrads der Solarmodule. Und was ist eigentlich mit den Gebäudefassaden? Die Nutzung von sogenannter gebäudeintegrierter PV an Häuserfassaden bietet nahezu doppelt so viel Fläche wie die Dächer!
Dieser Vortrag wurden im Rahmen der Ringvorlesung Transformation des Energiesystems
von Dr. Dennis Bredemeier (Leibniz Universität Hannover) gehalten.
Transformation des Energiesystems – Vorträge
Die Energiewende ist aktueller und dringender denn je. Nicht nur Klimaschutz ist ein Ansporn für die Nutzung von Erneuerbaren Energien, sondern auch die Verbesserung der Biodiversität, der behutsame Umgang von Rohstoffen oder der Einfluss auf die Verbesserung der nationalen Sicher-heit wie strategische Maßnahmen beim Handel mit fossilen Energieträgern und Rohstoffen in Kri-senzeiten zeigen. In diesem Kanal werden eine Auswahl von Vorträgen aus der Ringvorlesung „Transformation des Energiesystems“ angeboten.
Mit der Ringvorlesung werden Aspekte für eine nachhaltige Entwicklung (englisch: Sustainable Development Goals, SDGs) diskutiert, insbesondere das Ziel für eine bezahlbare und saubere Energie (SDG-7). Aber auch Herausforderungen zum Klimaschutz (SDG-13), Leben unter Wasser und an Land (SDG-14, SDG-15) werden thematisiert, die sich durch die Gewinnung und Nutzung von Energieträ-gern ergeben.
Zur Ringvorlesung werden Referenten aus verschiedenen Bereichen der Forschung, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik eingeladen. Die Ringvorlesung soll nicht nur technische Aspekte beleuch-ten, sondern hat das Ziel auch ethische, historische und sozialwissenschaftliche Fragestellungen zu betrachten.
Die Vorlesung findet in einem zweiwöchentlichen Rhythmus im Sommer- und im Wintersemester statt. Alle sind dazu herzlich eingeladen auch in Präsenz oder Online teilzunehmen, auch um eine anregende Diskussion nach dem Vortrag zu ermöglichen. Weitere Informationen zur Ringvorlesung finden Sie dazu auch auf der Webseite https://www.energie.uni-hannover.de/de/information/veranstaltungen/ringvorlesung/.